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Auf dem Marktplatz in Hildesheim schauten die Touristen nicht schlecht, als wir mit Fahrzeugen und in disziplinierter Zweierreihe einfuhren. Viele Fotos wurden gemacht, alle waren von der Kulisse des Marktplatzes begeistert. Hier wurden wir mit einem Kaffee belohnt und genossen die mittelalterliche Atmosphäre. Schließlich ging die Fahrt weiter und fuhren durch welliges Gelände. In Bockenem war der nächste Halt. Hier stieß ein weiterer Fahrer aus Hamburg hinzu. Gern stärkten sich die Fahrer wieder mit Trauben, Möhren, Brot und Würstchen. Nächstes Etappenziel: Goslar. Die Fahrt dorthin ließ schon mal erahnen, was uns in den nächsten Tagen erwartet. Erste „Bergetappen“ wurden gefahren, in Doppelreihe oder im individuellen Tempo. Die Fahrt führte uns auch abseits von der Straße durch Wälder auf asphaltierten Wegen. Hier war besondere Vorsicht geboten, da feuchtes Laub und damit rutschige Abschnitte zu bewältigen waren. Kurz wurde die schöne Altstadt von Goslar betrachtet und die weitere Fahrt besprochen.
Nun ging es auf den letzten Tagesabschnitt in Richtung Wernigerode. 30 km waren nun zu bewältigen, die Kräfte ließen einmählich nach, nun zählten nur noch Wille und Energiereserven.
Schließlich erreichten wir unsere heutige Unterkunft: den Hasseröder Ferienpark. Wir waren schicht überwältigt von den neuen Ferien-Doppelhäusern, in denen wir je zu vier Personen untergebracht waren. Dazu freie Benutzung des Schwimmbades und der Sauna, Getränkekisten in den Häusern und ein geschmackvolles Abendessen in einem separaten Raum. Dem Ferienpark ein herzliches Dankeschön! So lassen sich die Strapazen der beiden letzten Tage sehr gut verkraften. Fazit des Tages: kein Regen, viel Sonne, schöne Landschaft, herzliche Empfänge, kein Sturz, kleinere technische Pannen, aber kein Platten, geniale Unterkunft. Der morgige Tag wird hart...... |
Fotos: © Valentina Fuchs |
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Sonne, Außentemperatur 25 Grad und leichter Wind waren der Wunsch vieler Tourteilnehmer, der jedoch nicht erfüllt werden konnte. Es nieselte von oben und die dunklen Wolken zogen recht schnell am Himmel vorbei. Nach einem Interview von Heino für den MDR, zog der Regenjacken-Zug durch Wernigerode in Richtung Hasselfelde. Nun hieß es, dem Wetter zu trotzen und die ersten wirklichen Höhenkilometer zu bewältigen. Die Anstiege wurden in unterschiedlichen Geschwindigkeiten gefahren, hier war individuelles Ankommen angesagt. Größte Vorsicht war bei den Abfahrten gefragt. Hier zeigten sich erste Abfahrtspezialisten und solche, die es werden wollen. Leider wurden wir aufgrund aktueller Umleitungen gezwungen, von der Route abzuweichen. Das bedeutete weitere Fahr- und Höhenkilometer, leider aber auch weiteren Zeitverzug. In Hasselfelde gab es einen kurzen Toilettenstopp…nicht alle getrunkenen Liter können ausgeschwitzt werden. Die nachfolgende Fahrt aus dem Harz erwies sich als wahre Wasserschlacht! Der Regen peitschte den Fahrern ins Gesicht, alle waren bis auf die Haut durchnässt. Hier zählte nur der eiserne Wille, das nächste Ziel zu erreichen. Nun verließen wir das dritte Bundesland und erreichten am Fuße des Kyffhäuser den Ort Kelbra. Dank unseres mitdenkenden Physiotherapeuten Sascha (Praxis Physio & Vital, Lübeck) wurden bereits Plätze reserviert und ein geschmackvolles Essen bestellt. Zuvor wurden aber die durchnässten Trikots gewechselt. Nach einer Ess- und Aufwärmphase hieß es dann erneut: „Weiter geht’s!“. Der anspruchsvolle Anstieg auf den Kyffhäuser erfolgte im Sonnenschein und die nassen Gemüter erfreuten sich der wärmenden Sonnenstrahlen. Auf dem Gipfel freuten sich alle über die vollbrachte Leistung und fuhren nun rasant die Abfahrtsstraße hinunter. Leider verzog sich die Sonne und dunkle Wolken zogen erneut auf und es fing wieder an zu regnen, teilweise mit windigen Böen. Leider konnten wir in Straßfurt aufgrund der Witterungslage nicht halten, um die freundlich winkende Frau vom Weissen Ring am Straßenrand zu begrüßen. Wir grüßen sie auf diesem Wege recht herzlich zurück und entschuldigen uns für unsere Durchfahrt. Hier zeigt sich, dass die Mitglieder des Weissen Rings überall vertreten sind und uns willkommen heißen…auch bei regnerischen Witterungsverhältnissen. Wieder völlig durchnässt hieß es nun, die 30 Kilometer bis nach Erfurt durchzuhalten. Ruhig wurde es im Fahrerfeld, jeder mit sich selbst beschäftigt. Dennoch wurde diszipliniert gefahren und auf Sicherheitsabstände geachtet.
Mit Blaulicht ging es dann zur gebuchten Unterkunft in das Hotel Wilna. Schnell geduscht, nasse Sachen auf die Heizung gelegt und los zum Essen. Alle ließen sich nach der Anstrengung von 154 gefahren Kilometern und 1550 Höhenmetern das Büffetangebot schmecken. Ein regionales Bier durfte da nicht fehlen. Nach der Teambesprechung ging es auch schon aufs Zimmer. Fazit des Tages: Hamburger Schietwetter gibt es auch in Sachsen-Anhalt und Thüringen, die Berge schmerzen in den Beinen, die Blaulicht-Eskorte und der Kuchen waren eine Wucht….morgen steht uns die „Königsetappe“ und die Halbzeit bevor. |
Fotos: © Valentina Fuchs |
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Nach dem kohlehydratreichen Frühstück im Hotel Wilna, hieß es wieder einmal Zimmer räumen, wunde Körperteile und Ketten fetten, sowie Räder vorbereiten. Dank der Hotelzimmerheizungen konnten auch trockene Radtrikots angezogen werden. Über die diesbezüglichen Gerüche konnte abschließend nichts berichtet werden. Schließlich fertigte unsere Mama-Razzi Valentina Fuchs (Valentina Fuchs Fotografie) das traditionelle Gruppenfoto vor dem Hotel. Hierzu gesellten sich die uniformierten Kollegen, die uns die ersten 13 Kilometer mit Blaulicht und Straßenabsperrungen perfekt durch Erfurt lotsten. Ein herzliches Dankeschön an die Dienststelle und die eingesetzten Beamten. Unser Pressesprecher Heino wurde während der Fahrt von einem Reporter des MDR interviewt. Er konnte von der Idee und dem Zweck der Deutschland-Tour des Weissen Rings berichten. Der Beitrag wurde am Nachmittag im MDR gesendet. Unser Teamchef Skoddi führte heute aus dem Führungsfahrzeug und motivierte bei heruntergelassener Scheibe. Nach der gestrigen feucht-nassen Tour, erstrahlte heute die Sonne vom Himmel. Es war für alle eine Freude, in der landschaftlich schönen Umgebung zu pedalieren. Valentina schoss ihre Fotos nun aus dem fahrenden Führungsfahrzeug. Der blau-weiße Tross, einschließlich der Begleitfahrzeuge, erreichte schließlich den Marktplatz von Arnstadt. Hier herrschte ein buntes Markttreiben, welches viele Bürgerinnen und Bürger anzog. Unser Fußmarsch durch die Fußgängerzonen ließ viele Besucher verweilen und nach unserem Anlass fragen. Wir konnten in vielen Gesprächen den Weissen Ring vorstellen und sogar Spendenzusagen entgegennehmen. Ab Crawinkel stand nun der erste knackige Anstieg für die Fahrer bevor. Individuell wurden die 400 Höhenmeter bezwungen, jeder und jede auf seine Art und Weise. Die Belohnung holten wir uns bei einem köstlichen Mittagessen (Soljanka und Salat) in dem Restaurant „Vergissmeinnicht“ in Oberhof. Nach der wohltuenden Mittagspause wurden die Räder wieder mit frischen Trinkflaschen ausgestattet und es sollte aus dem weltbekannten Wintersportort herausgehen. Dieses erwies sich aber wieder mal als nicht so einfach, da eine Straßensperrung die Weiterfahrt verhinderte. Mr. Garmin fand jedoch einen Weg über Stock und Stein, um auf die geplante Route zu stoßen. Spontan schulterten die Fahrer ihre Räder und stiegen über eine Brückentreppe hinauf zur geplanten Straße.
In Zweierreihe und der nötigen Disziplin sollte die letzte Hälfte der Tagesetappe bewältigt werden. Wellig ging es von Ort zu Ort. Die Weiterfahrt wurde nun frisch und kalt. 4 Grad Außentemperatur wurden gemessen. Voller Stolz erreichten die Teilnehmer das „Dach der Tour“ in der Nähe des höchsten Punkts in Thüringen (1001 m.ü.N.). An dieser Stelle mal ein kräftiges Dankeschön an die Begleitfahrzeuge, die flexibel, spontan, ideenreich und natürlich fast immer verkehrsgerecht die Gruppe begleiteten. Durch die Begleitung wurden andere Verkehrsteilnehmer zeitgerecht auf die Radfahrtruppe hingewiesen. Immer wieder kam es zu Hubkonzerten und winkenden Menschen am Straßenrand. Insbesondere die polizeilichen Vorkenntnisse des „blauen Klaus“ (Klaus Vöge, DPolG Hamburg), der das Führungsfahrzeug bewegte, war es zu verdanken, dass Fahrzeugführer spontan den Weg für den Tourtross frei machten. In schneller, aber vorsichtiger Fahrt ging es nun rasant bergab. Nässe und Feuchtigkeit wurden zu Gefahren der rollenden Gruppe. In Katzhütte angekommen, stärkten sich die Fahrer mit Müsliriegeln und Getränken, denn es sollte nun der letzte Anstieg (12 Kilometer, 400 Höhenmeter) nach Neuhaus am Rennweg erfolgen. Nach dem Motto: „Jeder wie er kann und will (und muss)“, zog sich das Fahrerfeld auseinander und jeder kämpfte mit den letzten, kräfteraubenden 2 Kilometern mit 8 % Steigung. In Neuhaus angekommen, wurde an der Bushaltestelle jeder Ankömmling mit lautem Gejohle und mit einer „la-ola-Welle“ empfangen. Tolle Leistung aller Radler!
Ein kurzer Weg führte uns in die heutige Unterkunft. Wir staunten nicht schlecht, als wir das malerische „Schieferhof“ Hotel sahen. Wir bezogen die schön eingerichteten Doppelzimmer und machten uns für das Abendessen bereit. Dieses fand im Kaisersaal des Hotels statt. Wir fühlten uns wie wahre Kaiser und Kaiserinnen. Die Location ist einfach unbeschreiblich, ebenso das schmackhafte Buffet mit Pasta und verschieden Soßen, sowie Salat. Einige Sportler besuchten noch die hoteleigene Sauna, andere wurden durch unseren Physiotherapeuten Sascha Haude behandelt. Er hatte alle Hände voll zu tun, da die körperliche Anstrengung mehr und mehr spürbar war. Schließlich wurde es ruhig im traumhaften Schieferhof... Fazit des Tages: Müsliriegel allein, bringen dich nicht den Berg hinauf, ein Urlaubsaufenthalt in der Region muss schön sein, Mama-Razzis lauern überall, eine Behandlung von Sascha kann auch mal weh tun... |
Fotos: © Valentina Fuchs |
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Aufgrund der desolaten Wetterlage - starke Regenfälle, schlechte Sicht, Sturm aus West und Temperaturen um 12 Grad - entschlossen wir uns, auf unsere Gesundheit zu achten und auf die steilen Abfahrten in Richtung Kulmbach zu verzichten. So wurde kurzerhand ein Busunternehmen beauftragt, um Gepäck und Teilnehmer aufzunehmen und in Richtung Kronach zu befördern. In Marktrodach hatten wir einen uns am Herzen liegenden Termin. Auf dem Parkplatz der dortigen MC Donald´s Filiale, wurde vor zwei Wochen eine 43-jährige Mutter dreier Kinder von einem Stalker erschossen. Die örtliche Delegation des Weissen Rings betreut die Familie des Opfers und für uns war es ein Herzenswunsch, durch unsere Anwesenheit Anteilnahme im Sinne des Weissen Rings zu zeigen. Sportler setzen Zeichen gegen Gewalt! In einer bewegenden Gedenkminute mit Vertretern der örtlichen Presse, Politik und Polizei, sowie des Weissen Rings, wurde im Beisein der Angehörigen ein Kranz am Tatort niedergelegt. Hier wurde der Geist unserer Tour für alle sichtbar und spürbar deutlich. Wie gut, dass es den Weissen Ring gibt, der den Opfern von Straftaten unkompliziert Hilfe leistet und zur Seite steht. Nach einer Gedenkminute setzten die Tour-Teilnehmer ihre Fahrt im strömenden Regen in Richtung Kulmbach fort. Zuvor stärkten sie sich auf Einladung des örtlichen Weissen Rings bei Kaffee und Kuchen. Diszipliniert und in Doppelreihe wurde das wellige Gelände befahren. In Kulmbach wurden wir im Mönchshof bereits erwartet. Der Oberbürgermeister fand ergreifende Worte und bedankte sich für das Engagement des Weissen Rings, sowie die Leistung des Radteams.
Fazit des Tages: Opfer brauchen eine Stimme, Regen tut nicht weh, das Team ist unschlagbar, nächstes Etappenziel Regensburg. |
Fotos: © Valentina Fuchs |





Um 08.00 Uhr traf sich das Radsportteam zum gemeinsamen Frühstück in der Jugendherberge. Die Sonne lachte vom Himmel und alle freuten sich auf die bevorstehende Etappe nach Wernigerode in den Harz. Zu unserer Gruppe stießen drei Mitarbeiter des Weissen Rings, die uns nach Wernigerode begleiten wollten. Die Fahrt führte uns über Felder und Dörfer, perfektes Einrollen in (noch) flacher Ebene.
Ein Gänsehaut erzeugender Empfang erwartet uns vor dem Kino „Cineplex“. Dort sangen Kinder der Musikgruppe „Musikarussell“ „We are the Champions“.....wiederum Gänsehaut für alle Beteiligten. Die Delegation des Weissen Ring Goslar, sowie weitere „VIP`s“ aus Politik und Polizei, gratulierten zur vollbrachten Leistung und bedankten sich für das Engagement der gesamten Tourorganisation und den sportlichen Leistungen der Tourfahrer. Geschenke, Wimpel und herzliche Worte wurden ausgetauscht und die Fahrer konnten sich bei einem wohl schmeckten „Hamburger“ stärken. Die Inhaber des Lokals „down under“ waren von der Aktion so begeistert, dass sie spontan Essen und Getränke sponserten.
Leider trafen wir mit 90 Minuten Verspätung auf dem schönen Marktplatz in Wernigerode ein. Hier fand bereits ein bunter Nachmittag für interessierte Bürger mit Aktionen und Informationen des Weissen Ring statt. Der Marktplatz soll teilweise überfüllt gewesen sein. Der Innenminister des Landes war leider bereits wieder abgefahren. Dennoch wurden wir mit Applaus und Willkommensworten begrüßt. Hier spürte man wieder die Herzlichkeit der Mitarbeiter des Weissen Rings, die mit viel Liebe und Engagement unsere Ankunft gestalteten. Vielen lieben Dank allen Beteiligen in den Ankunftsorten des Tages.
Nach einer ruhigen Nacht und einem hervorragenden Frühstück im Hasseröder Ferienpark, wurden die Fahrzeuge beladen und die Fahrräder mit frischen Trinkflaschen gepackt. Leider hieß es nun Abschied nehmen von der tollen Unterkunft und Bewirtung unserer Gastgeber und Sponsoren. Ein sportliches Dankeschön!
Bei der Einfahrt nach Erfurt erblickten wir nun ein blaues Blinklicht und die Erfurter Kollegen eskortierten uns bis zum Marktplatz in der Altstadt. Vielen Dank für die polizeiliche Begleitung. Für uns ein neues Gefühl, einmal nicht im Dienst zu sein und so eine „Blaulicht-Freifahrt“ durch die Stadt zu genießen! Mit viel Verspätung erreichten wir gegen 19.00 Uhr die freundlichen Mitarbeiter des Weissen Rings Erfurt. Leider waren aufgrund der Verspätung zahlreiche „VIP`s“ nicht mehr anwesend. Umso herzlicher der Empfang der verbliebenen Verantwortlichen vor Ort. Nach den lieben Begrüßungsworten durch den Landesvorsitzenden, wurden wir zu leckerem, selbstgebackenen Kuchen eingeladen. Ein echtes Highlight des Tages, vielen Dank!
Aus der angekündigten Königsetappe, wurde eine wahre Kaiseretappe! Doch dazu später mehr...
Am Rathaus wurden wir nun von der Bürgermeisterin und einer Delegation des Weissen Rings mit Applaus empfangen. Der anschließende Filmbeitrag über die Region informierte die Gäste, die sich bei Kaffee und Kuchen (sehr lecker, selbstgebacken!) stärken konnten. Zusätzlich lag Informationsmaterial bereit und viele liebe und nette Worte wurden ausgetauscht. Wir danken den engagierten Gastgebern für den tollen Empfang! Hier spürt man das herzliche Engagement für die gute Sache des Weissen Rings und den Dank dafür, dass wir gerade in diesem idyllischen Bergörtchen Station gemacht haben.
Unsere heutige Etappe stand ganz im Zeichen der Opferhilfe.
Mit Polizeibegleitung ging es nun auf das letzte Teilstück nach Bayreuth. Wir bezogen unsere Zimmer im „Goldenen Hirsch“ und machten uns für den Empfang im Rathaus bereit. Mit frischem Obst und alkoholfreiem Maisels Weisse wurden wir von der Oberbürgermeisterin und der Delegation des örtlichen Weisen Rings begrüßt. Das Abendessen wurde im Restaurant des „Goldenen Hirsch“ eingenommen.